Politische BildungBundestagswahl in Phantasia

Der Berufsschullehrer Herr Fritz vom Beruflichen Schulzentrum Scheinfeld hat sich etwas Besonderes für seine Schülerinnen und Schüler einfallen lassen: Ein Planspiel, mit welchem die Klasse die Bundestagswahlen im Land „Phantasia“ nachspielen und demokratische Werte erlebbar machen kann.

Als Inspiration für seine Kolleginnen und Kollegen hat Herr Fritz die wichtigsten Punkte noch einmal Schritt für Schritt zusammengefasst:

1. Schritt:
Die Jugendlichen werden in drei etwa gleich große Gruppen eingeteilt. Diese drei Gruppen stellen drei unterschiedliche Parteien dar. Die Parteien erhalten jeweils die Aufgabe, sich einen Namen zu geben, ein kurzes Wahlprogramm zu erstellen und ihre Kanzlerkandidatin bzw. ihren Kanzlerkandidaten zu bestimmen.

2. Schritt:
Selbstverständlich muss auch ein Wahlplakat erstellt werden, welches im Klassenzimmer aufgehängt wird. Die Lehrkraft stellt dazu den Schülerinnen und Schülern in einem Materialteil die fiktiven Probleme „Phantasias“ vor. Diese können je nach Leistungsstärke der Lerngruppen vereinfacht oder komplexer gestaltet werden. Bei leistungsstarken Klassen kann auch die Erstellung eines Wahlwerbespots in die Aufgabenstellung mit aufgenommen werden.

Die Wahlplakate der Schülerinnen und Schüler:

3. Schritt:
Im Anschluss an die „Parteiarbeit“ wird als Höhepunkt eine Elefantenrunde mit den Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten im Klassenzimmer durchgeführt, bei der sich die Vertreterinnen und Vertreter der Parteien vor dem „Wahlvolk“ präsentieren können. An dieser Stelle sollte, wenn möglich, noch eine weitere Klasse dazu geholt werden, um die Zahl der „Wahlberechtigten“ zu vergrößern. Dabei tritt die jeweilige Lehrkraft als Moderatorin bzw. Moderator auf und leitet die „Talkshow“. Die „Talkshow“ kann, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind, gefilmt und im Nachgang besprochen werden. Hierbei ergeben sich hervorragende Gelegenheiten zu fächerübergreifendem Arbeiten mit z. B. Deutsch, Ethik, oder Recht.

4. Schritt:
Anschließend an die Elefantenrunde werden die Schülerinnen und Schüler in sechs gleich große „Wahlkreise“ eingeteilt. Die Jugendlichen wählen dann nach dem personalisierten Verhältniswahlrecht auf vorbereiteten Wahlzetteln.

5. Schritt:
Die Auswertung erfolgt wiederum durch die Lehrkraft vor den Augen der Schülerinnen und Schüler. Somit soll insbesondere die Bedeutung von Erst- und Zweitstimme deutlich werden sowie die Verrechnung von Direktmandaten mit der gewonnenen Sitzanzahl nach Zweitstimme.

6. Schritt:
Zum Abschluss wird das Wahlergebnis bekanntgegeben und die Zusammensetzung des neuen „phantastischen Bundestags“ grafisch dargestellt.
Als letzter Punkt sollten die Planspielarbeit, die gemachten Lernerfahrungen und die Erweiterung des Wertebewusstseins hinsichtlich des Themas „Wahlen“ zusammen in der Klasse reflektiert werden.

Jürgen Fritz

Herr Fritz unterrichtet seit 1999 am BSZ Scheinfeld die Fächer Pädagogik/Psychologie sowie Politik und Gesellschaft. Zudem ist er Qualitätsbeauftragter und hat als Projektleiter das mehrjährige Projekt WerteBS betreut, an dem das BSZ Scheinfeld als Modellschule teilgenommen hat.

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