ErinnerungskulturZeitzeugen erzählen über ihr Leben unter dem SED-Regime

Könnt ihr euch vorstellen, von der eigenen Regierung verfolgt zu werden, nur weil ihr andere Ansichten vertretet? Für viele war das in der DDR Alltag. Jedoch werden die Einzelschicksale im Geschichtsunterricht gar nicht oder nur kaum besprochen. Dies ist für unser P-Seminar „Opfer des SED-Regimes“ unter Leitung von Frau Schuster der ausschlaggebende Punkt, sich mit diesen Schicksalen auseinanderzusetzen.

Um den Menschen hinter diesen Geschichten Aufmerksamkeit zu schenken und für jeden zugänglich zu machen, haben wir uns entschieden, eine Ausstellung zu gestalten. Diese porträtiert Menschen, die während dieser Zeit in der DDR gelebt haben und durch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Nachteile erfahren haben.

Im Zuge unseres Projektes haben wir mit Zeitzeugen aufschlussreiche Interviews über das Leben in der Deutschen Demokratischen Republik geführt. Von wirtschaftlichen Erschwernissen über ungerecht verteilte Bildungschancen, grausamen Verhöre und harten Gefängnisaufenthalten wurde uns berichtet und so haben wir viele verschiedene Perspektiven auf das Unrecht unter dem SED-Regime erhalten. Unser Plan war ursprünglich, diese Gespräche persönlich zu führen, doch pandemiebedingt mussten wir auf Videokonferenz-Tools ausweichen. Doch daraus hat sich ein entscheidender Vorteil ergeben: So konnten wir auch Gespräche mit Zeitzeugen führen, die weit entfernt in anderen Teilen Deutschlands leben.

Unter diesen Personen hat uns eine Vergangenheit besonders berührt: das Leben von Karl-Heinz Richter. Dieser konnte schon in jungen Jahren 17 Menschen eine Flucht in die Bundesrepublik ermöglichen. Sein eigener Fluchtversuch scheiterte jedoch mit der Folge von schweren Verletzungen, Verhören und einer menschenunwürdigen Untersuchungshaft. Nach einem halben Jahr wurde Richter überraschend entlassen und schließlich mit seiner Familie ausgebürgert. Auch im Westen verfolgte er seine Tätigkeit als Fluchthelfer und verhalf über zwanzig weiteren Menschen zur Freiheit.

Um die Situation in der DDR zu verstehen, sollte man natürlich auch mit der Ideologie der SED vertraut sein. Deshalb stellen wir allgemeine Informationen zum Leben im damaligen SED-Staat aus. Dazu gehören unter anderem das Prinzip der Planwirtschaft, die Propaganda der regierenden Partei und die Tätigkeiten der Staatssicherheit.


Für ihre Ausstellung "Zeitzeugen des SED-Regimes" wurde den Schülerinnen und Schülern der P-Seminar-Preis 2020/22 verliehen. Ihr wisst nicht, was das ist? Dann lest es nach!

Claudia Schuster

Claudia Schuster

Claudia Schuster arbeitet als Lehrerin am Graf-Rasso-Gymnasium in Fürstenfeldbruck. Sie leitete das P-Seminar in Geschichte. Felix, Christoph, Johannes, Marie, Simon, Lea, Lucia, Maria-Grazia, Antonia, Philipp, David, Julia und Miriam haben mit ihrer Ausstellung „Zeitzeugen des SED-Regimes“ den „P-Seminar-Preis 2020/22“ gewonnen.

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