Schulentwicklungsprojekt KlimaschuleVon der Vision zur Realität – eine Schule wird klimaneutral

Bild: Logo des Hildegardis-Gymnasium
Nachhaltiges Umweltbewusstsein gehört zum Schulprofil des Hildegardis-Gymnasiums

Angetrieben vom Pariser Klimaabkommen 2015 mit seinem Ziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, sowie der verabschiedeten Agenda 2030 entwickelte sich am Hildegardis-Gymnasium Kempten eine Idee: Herr Klaubert stellte im März 2016 unseren Schulgremien die Vision einer klimaneutralen Schule vor, erhielt deren Zustimmung und gründete daraufhin die Schulentwicklungsgruppe Klimaschule, die den Prozess fortan vorantrieb. Ihre Kernziele sind neben einem klimaneutralen Schulbetrieb die Wissensvermittlung, Kompetenzentwicklung und Sensibilisierung der Schulgemeinschaft im Hinblick auf den Klimaschutz. Diese entsprechen u. a. den Forderungen der Agenda 2030 nach hochwertiger Bildung und Maßnahmen zum Klimaschutz.

Auf dem Weg zur Klimaschule wurden zu Beginn der Transformation ein detaillierter CO2-Fußabdruck der Schule erstellt sowie Klimabotschafterinnen und Klimabotschafter in allen Klassenstufen gewählt. Anschließend stellten Schülerinnen und Schüler, Klimabotschafterinnen und Klimabotschafter sowie das Projektteam Klimaschule einen Klimaschutzplan auf, mit dem das Hildegardis-Gymnasium im November 2017 als erste Klimaschule in Süddeutschland zertifiziert wurde durch das Landesinstitut für Schulentwicklung und Lehrerbildung in Hamburg. Im Konzept vorgesehen war damals der klimaneutrale Schulbetrieb ab dem Jahr 2026.

„Mit dem Klimaschutzplan definiert eine Klimaschule Ziele und Maßnahmen für die angestrebte Klimaneutralität.“

Der Klimaschutzplan des Hildegardis umfasst aktuell 162 Maßnahmen, von denen bereits mehr als 80 Prozent vollständig umgesetzt worden sind oder sich momentan noch in der Realisierung befinden. Insgesamt konnten seit dem Schuljahr 2015/16 dauerhaft etwa 36 Tonnen CO2 eingespart werden, weitere rund 46 Tonnen CO2 wurden kompensiert.

Da die akute Klimakrise schnelles Handeln erforderlich macht, beabsichtigte das Hildegardis-Gymnasium, dass der klimaneutrale Schulbetrieb bereits 2023 erreicht sein musste, also drei Jahre früher als ursprünglich geplant. Im September 2020 wurde im Rahmen einer Lehrerkonferenz der neue Klimaschutzplan 2.0 des Hildegardis-Gymnasiums mit einer breiten Mehrheit von mehr als 95% beschlossen. Dies gab dem Projekt weiterhin den nötigen Rückenwind, um die ambitionierten aber notwendigen Ziele in den kommenden Jahren erreichen zu können.

„Unsere Schule ist seit Ende 2021 klimaneutral – fünf Jahre früher als anfangs geplant!“

Das Allgäuer Gymnasium hat sein ursprüngliches Ziel, die Klimaneutralität 2026 zu erreichen, zwei Mal nach vorne korrigiert: Seit Ende 2021 ist das Hildegardis nun eine klimaneutrale Schule!

Bei der Umsetzung der hierzu nötigen Klimaschutzmaßnahmen werden die Schülerinnen und Schüler eng eingebunden: Neuerdings bilden vier Wahlfachstunden und eine Koordinierungsstunde dazu die nötige Basis. Neben regelmäßigen regionalen Klimaschutzprojekten wie z. B. dem Pflanzen von Bäumen, der Vernässung von Mooren und der Auseinandersetzung mit dem Produkt Pflanzenkohle gibt es an der Schule Anstrengungen, wo auch immer man hinschaut: Die Schülerfirma „No-Trees-for-Paper“ verkauft nachhaltiges Schulmaterial, die Mensa kocht mit einem Bioanteil von 50 Prozent und zu drei Vierteln vegetarisch, Insektenhotels entstehen, Hochbeete sind in Planung und beim Stadtradeln strampeln Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie Eltern von Jahr zu Jahr mehr Kilometer (2021: 50.098 km!), um noch mehr Tonnen CO2 einzusparen. Unterstützt werden die Aktionen und Entwicklungen von einer längerfristig angelegten Image- und Informationskampagne der Schule, die über Projekte und wissenschaftliche News informiert sowie Tipps zu nachhaltigem Verhalten gibt. Zusätzlich erscheint in unregelmäßigen Abständen ein „Klimaletter“ per Mail an die Schulgemeinschaft.

Für dich – für uns – für unsere Erde!

Unter dem Leitgedanken „Für dich – für uns – für unsere Erde“ steht eine seit September 2020 laufende Plakatkampagne, die das Schulentwicklungsteam Klimaschule getextet und designt hat: Mit klarer Symbolik, sprachlicher Eindrücklichkeit und übersichtlichen Texten sollen Schülerinnen und Schülern aber auch Lehrkräften, Eltern und Gästen die wichtigsten Erfolge, laufende Klimaschutzprojekte des Gymnasiums und grundsätzliche Umwelt-Problemfelder vermittelt werden.

Aktuell besteht die Plakatkampagne aus insgesamt acht Motiven. Ein QR-Code auf jedem Plakat ermöglicht es, weitergehende Informationen zum Thema zu erhalten. Die Themenreihe soll Schuljahr für Schuljahr weiter wachsen und die Erfolge rund um die Klimaschule kommunizieren. Gedruckt werden die Plakate dabei natürlich vollkommen klimaneutral.

Susanne Hartmann

Susanne Hartmann

Susanne Hartmann ist Lehrerin für Wirtschaft und Sport. Sie ist Teil der Schulentwicklungsgruppe Klimaschule am Hildegardis-Gymnasium Kempten, wobei sie ihre eigene Natur- und Heimatliebe und die damit verbundene Notwendigkeit diese zu schützen an ihre Schülerinnen und Schüler weitergibt.

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