Digitale ProjektbegleitungIn der mebis-Bäckerei

Die Mittelschule bereitet ihre Schüler auf eine erfolgreiche berufliche Ausbildung vor, weshalb dem berufsorientierenden Fach „Wirtschaft und Beruf“, welches die Schüler von der 5. bis zur 10. Jahrgangsstufe begleitet, eine besondere Bedeutung zuteilwird. Die Projektarbeit spielt für den Lernerfolg der Kinder eine zentrale Rolle, da sie auf diese Weise planerische und soziale Fähigkeiten erwerben sowie einüben, flexibel und selbständig im Team zu arbeiten. Als Klassenlehrerin ist es mir deshalb ein besonderes Anliegen, dass die Schülerinnen und Schüler schon ab der 5. Jahrgangsstufe an projektspezifische Arbeitsweisen herangeführt werden und bereits erste Erfahrungen bei der Bearbeitung eines lebensnahen Projekts sammeln. So entstand vor Weihnachten die Idee, ein fächerübergreifendes Projekt durchzuführen, das einen Plätzchenverkauf zum Ziel hatte.

Screenshot aus mebis
Als organisatorischer Rahmen wurde auf mebis ein Kurs für die 6. Ganztagesklasse der Weiß-Ferdl-Mittelschule Altötting angelegt.

Da die Schülerinnen und Schüler eine digitale Projektmappe führen sollten, bot die Lernplattform mebis hier gleich mehrere Vorteile: Die Kinder wurden strukturiert durch das Projekt geführt und der Kurs war so aufgebaut, dass nach Erledigung einer Aufgabe der nächste Bereich freigeschaltet wurde. Auch bei meiner Korrektur war diese Vorstrukturierung eine enorme Erleichterung. Überdies bot mebis die Möglichkeit, dass die Schülerinnen und Schüler eine große Datenmenge hochladen konnten.

Nach Einteilung der Klasse in sechs Gruppen zu je vier Schülerinnen und Schülern begleitete der Kurs diese durch das gesamte Projekt. Zusätzlich motivierend wirkten sich weihnachtliche Fotografien meiner Schulhündin „Lucy“ in dem Kurs auf die Klasse aus. Da es sich um eine Ganztagesklasse handelt, konnten viele Aufgaben in der Schule erledigt werden.

Jede Schülerin und jeder Schüler gestaltete ein Projektdeckblatt in Kunst, im Anschluss erstellten sie in den Gruppen einen Zeitplan und einigten sich auf ein Plätzchenrezept. Während des gesamten Projekts mussten die Schülerinnen und Schüler gewissenhaft einen Ein- und Ausgabenplan führen. Nach Fertigstellung ihrer Einkaufsliste wurde ein Preisvergleich durchgeführt: Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum örtlichen Bauernmarkt, auf dem die Kinder selbst recherchieren durften, und in ihrer Freizeit mussten sie einen Discounter sowie Supermarkt aufsuchen, um die Preise der Zutaten miteinander zu vergleichen. Im Anschluss hatten sie die Wahl ihres Einkaufsorts zu begründen. Zur Differenzierung standen zu den meisten Aufgaben Arbeitsblätter zur Verfügung, so gab es beispielsweise einen Blanko-Ein- und Ausgabenplan oder ein Muster für einen Zeitplan – diese Vorlagen trugen zum Gelingen des Projekts maßgeblich bei. Im Fach Deutsch verfassten sie parallel dazu eine Anleitung zum Plätzchenbacken.

Eine Schülerin und ein Schüler backen
Gebacken wurde zuhause: Daniel bei der Teigzubereitung und Deborah mit ihren fertigen Plätzchen.

Dann ging es in die Praxis und die Schülerinnen und Schüler durften ihre Plätzchen über das Wochenende backen. Die Arbeitsschritte sollten sie fotografisch dokumentieren. Ganz im Sinne unserer Umweltschule fertigten die Kinder im Fach „Werken und Gestalten“ umweltfreundliche Verpackungen an. Ihre selbstgebackenen Köstlichkeiten wurden darin verpackt und weihnachtlich verziert. Das Verpacken der Plätzchen erfolgte in der Schulküche. Vor Beginn des praktischen Teils wurde die Klasse ausführlich über notwendige Hygienemaßnahme belehrt.  

Jede Verkaufsaktion steht und fällt mit der Werbung, weshalb die Gruppen in Kunst eigene und individuelle Werbeplakate gestalteten. Nachdem sich die Gruppen nach dem Austausch von Argumenten und einer Abstimmung in mebis auf einen Verkaufspreis geeinigt hatten und die Werbeplakate im Schulhaus platziert waren, stand dem Verkauf nichts mehr im Wege. Da der alljährliche Weihnachtsmarkt der Weiß-Ferdl-Mittelschule aufgrund den Coronabeschränkungen nicht stattfinden konnte, reagierten die Kinder flexibel und marschierten mit selbstgebastelten Bauchläden durch die Klassen, und konnten ihre liebevoll gebackenen Plätzchen bis auf das letzte Tütchen verkaufen.

Zusammengetragene Antworten aus den Reflexionsbögen
Die Schülerinnen und Schüler gaben an, im Projektverlauf viel gelernt und positive Erfahrungen gemacht zu haben.

Im Fach Deutsch gab es zusätzliche interaktive Übungen, die den Schülerinnen und Schülern viel Spaß machten und sehr abwechslungsreich waren. So durften sie zum Beispiel zum Lied „In der Weihnachtsbäckerei“ von Rolf Zuckowski Lücken im Liedtext auffüllen, ein interaktives Video über das Plätzchenbacken bearbeiten und Zutaten den entsprechenden Fotografien zuordnen. Der Kurs schloss mit einem Reflexionsbogen ab, bei dem die Kinder drei vorgegebene Fragen zum Projekt, zur Gruppenarbeit sowie Verbesserungsvorschläge beantworten sollten. Das Projekt erstreckte sich über einen Gesamtzeitraum von zwei Wochen.

Hinter der Erstellung dieses Kurses auf mebis steckt ein großer Zeitaufwand, der sicher im ersten Moment abschreckt. Nach Beendigung dieses Projekts kann ich jedoch sagen, dass sich der Aufwand gelohnt hat und sowohl ich als auch die Klasse davon profitiert haben. Die vorgegebene Strukturierung und die individuellen Einstellungen waren für die Schülerinnen und Schüler eine enorme Hilfe. Um einer Überforderung entgegenzuwirken, wurden sie Schritt für Schritt zur nächsten Aufgabe geführt und fanden dort je individuelle Hilfestellungen. Bei einer Klasse einer höheren Jahrgangsstufe ist eine Anpassung der Einstellungen an das entsprechende Niveau problemlos umsetzbar. Auch langfristig gesehen kann ich den Kurs jederzeit wiederverwenden und meiner aktuellen Klasse angleichen.  Besonders die Datenübermittlung war für beide Parteien eine große Erleichterung. Die Durchführung dieses Projekts hat sowohl den Schülerinnen und Schülern als auch mir großen Spaß gemacht und die Klasse hat viele Kompetenzen erwerben können.

Am Mittwoch, den 22.12.2021, konnte meine Klasse dann mit dem Erlös des Plätzchenverkaufs der Kinderkrebshilfe BALU des BRK Altötting ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk machen: Wir übergaben gemeinsam ein Sparschwein mit dem stolzen Inhalt von 150 Euro.

Spendenübergabe der Klasse
„Die Schulfamilie und ich sind sehr stolz auf die erbrachten Leistungen der Klasse und die Kinderkrebshilfe ‚BALU’ freuten sich über das große Herz und die liebevolle Geste der Schüler“, so Lehrerin Jennifer Steinhuber-Hinterstoisser.
Jennifer Steinhuber-Hinterstoisser

Jennifer Steinhuber-Hinterstoisser

An ihrer Arbeit in der Mittelschule erfreut die Lehrerin besonders, dass in ihren Klassen eine besondere, familiäre Atmosphäre herrscht.

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