Förderzentrum mit Förderschwerpunkt SpracheSo unterstützen wir unsere Schüler bei der Sprachentwicklung

Frau Braun mit ihren Schülerinnen und Schülern im Klassenzimmer
© Anni-Braun-SchuleEine gute Arbeitsatmosphäre im Klassenzimmer und kreative Unterrichtsmethoden sind im sprachsensiblen Unterricht sehr wichtig

Die sensiblen Momente der Sprachentwicklung liegen bereits in der Kindergarten- und Grundschulzeit. Es gibt aber Kinder und Jugendliche, die auch danach Schonräume und weiterhin intensive sprachliche Anregungen brauchen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, die Auswirkungen allerdings immer gleich: Die Teilhabe an normalen Kommunikationsprozessen ist beeinträchtigt.

Nach einer eingehenden Diagnostik setzen wir an der Anni-Braun-Schule genau hier an: Unsere Schülerinnen und Schüler lernen in 21 kleinen Klassen und mit speziell dafür ausgebildeten Lehrkräften, ihre sprachlichen Möglichkeiten auszuschöpfen und zu erweitern. Das passiert auf der Grundlage des Mittelschullehrplans und eines sonderpädagogischen Gutachtens. Zudem gibt es Förderpläne, die ständig aktualisiert werden.

Bei der Sprachförderung ist das Modelllernen ein sehr wichtiger Baustein: Die Lehrkräfte sprechen in einfachen, gut verständlichen Sätzen zu ihren Schülerinnen und Schülern. Auch Gestik und Mimik werden gekonnt und gezielt eingesetzt. Durch sprachbegleitende Bewegungen erhalten die Kinder und Jugendlichen einen zusätzlichen Sprachzugang. Auch visuelle und auditive Hilfen zur Unterstützung fehlen nicht. Neue Wörter und komplexe Zusammenhänge werden durch Bildmaterial veranschaulicht und somit leichter verständlich gemacht. Vielleicht ungeschickte Äußerungen werden von der Lehrkraft aufgegriffen und in korrekter Form gespiegelt. So ist es auch für einen Jugendlichen möglich, Verbesserungen anzunehmen, ohne dass seine Sprache gewertet wird. Ritualisierte Abläufe zu Unterrichtsbeginn und auch während des Vormittags helfen den Schülerinnen und Schülern dabei, sich sprachlich zu orientieren. Immer wieder schafft die Lehrkraft Sprechanlässe, die an die unmittelbare Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler anknüpfen und wirkt somit motivierend. Arbeitsanweisungen werden stets sprachlich reduziert und auf das Wesentliche beschränkt, um Verständnisschwierigkeiten aufzufangen.

Anne Braun ist Sprachheilpädagogin an der Anni-Braun-Schule. Schaut euch an, wie sie ihren Unterricht sprachfördernd gestaltet: 

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Sprachförderung an der Anni-Braun-Schule

Die Arbeit am Wortschatz des Kindes muss fortlaufend erfolgen und ist ein wesentliches Unterrichtsprinzip, das in allen Fächern gilt. Unbekanntes wird erklärt, veranschaulicht und immer wieder wiederholt. So kann sich bereits Erlerntes gut festigen und das Lernen neuer Wörter fällt leichter.

Die Schule hat ein eigenes Unterrichtsfach, das „ FreiRaum“ heißt. In diesem lernen die Kinder der Klassen 5 und 6, ihre Sprache in einem geschützten Raum anzuwenden, ohne dass Leistungsnachweise erhoben werden. Eine positive Wertschätzung am Ende eines jeden Halbjahres würdigt den sprachlichen Einsatz in diesen wöchentlich zweistündigen Kursen. Ob beispielsweise im Schulradio, beim Spielen ohne digitale Medien oder auch mit der philosophischen Beschäftigung rund ums „Glück“: Immer geht es darum, Sprache zu fördern und die Kommunikation anzuregen. Das ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler ein spannender Prozess! Schlechte Leistungen infolge von Nicht-Verstehen und Nicht-Nachfragen-Können werden seltener. Sprachförderung ist eine präventive Arbeit, die Unterrichtszeit kostet, aber das Lernen nachhaltig und förderlich beeinflusst. Sie ist eine Säule, die trägt. Der Weg, sie zu errichten, lohnt sich auf jeden Fall! 

Ruth Plaumann

Ruth Plaumann

Ruth Plaumann ist Sonderschulrektorin an der Anni-Braun-Schule. Das Thema Sprachförderung liegt ihr sehr am Herzen

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