gemeinsam.Brücken.bauenGemeinschaft erleben und Sozialkompetenz fördern – auch in Pandemiezeiten!
Wir erlebten manche unserer 1.000 Schülerinnen und Schüler an der FOSBOS Neu-Ulm im vergangenen Schuljahr nach Schulschließungen und Unterricht auf Distanz teils abgekämpft, dünnhäutig und ohne inneren Antrieb. Verstärkt traten soziale Ängste und Verhaltensauffälligkeiten bei ihnen auf.
Vor diesem Hintergrund war es uns eine Herzensangelegenheit, auf die Förderung der Sozialkompetenz einen Schwerpunkt zu legen. So erstellten Schulleitung und QmbS-Team gemeinsam eine Konzeption für das Schuljahr 2021/2022 mit dem Schwerpunkt „Förderung der Sozial- und Selbstkompetenzen der Schülerinnen und Schüler und Stärkung des WIR-Gefühls in den Klassengemeinschaften“.
Es ist uns ein Anliegen, den Jugendlichen unsere Schule als einen starken Ressourcenort anzubieten, in dem sie ihre Kompetenzen weiterentwickeln und gleichzeitig Halt, Unterstützung und Orientierung erleben. Im Folgenden einige Beispiele der Umsetzung unserer Konzeption:
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 1: Gruppendynamische Übungen
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 2: Klassen-Challenges
© FOSBOS Neu-Ulm
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 3: Selbstmanagement fördern (Workshops)
© FOSBOS Neu-Ulm
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 4: Konzept STARK (Trainings zu Resilienz und Stresskompetenz)
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 5: Teamentwicklungstraining (mit Metalogmaterialien)
© FOSBOS Neu-UlmBeispiel 6: Achtsamkeit im Alltag (Übungen)
Jahrgangsstufen: 10 – 11 – 12 – 13 (alle Jahrgangsstufen)
Schülerzahl: alle 1.000 Schülerinnen und Schüler (war verbindlich für alle Klassen)
Ziel: Kennenlernen, Aufbau der Beziehung Schüler-Lehrkraft, Kontakte intensivieren
Inhalte: soziometrische Übungen („4-Ecken Übungen“), Diskussionen im Plenum, Kleingruppenaustausch
Aufbau/Dauer: Doppelstunde
Zeitpunkt: innerhalb der ersten zwei Schulwochen
Jahrgangsstufen: 10 – 11 – 12 – 13 (alle Jahrgangsstufen)
Schülerzahl: alle 1.000 Schülerinnen und Schüler (war verbindlich für alle Klassen)
Ziel: im Fokus steht das „emotionale Ankommen“ in der Schule; Aufbau des WIR-Gefühls in der Klasse; Orientierung an der Schule
Inhalte: Aufgaben aus den Bereichen Geschicklichkeit, Bewegung, Orientierung und Merkfähigkeit
Aufbau/Dauer: dreistündig
Zeitpunkt: innerhalb der ersten zwei Schulwochen
Jahrgangsstufen: 10 – 11 – 12 – 13 (alle Jahrgangsstufen)
Schülerzahl: ca. 700 Schülerinnen und Schüler
Ziel: Optimierung des Selbstmanagements nach den Phasen des Distanzunterrichts
Inhalte: Reflexion der diversen Praktiken des Selbstmanagements; Herausarbeiten der Best Practices durch die Jugendlichen; Input zu Pomodoro-Technik und Kanbantechnik der Aufgabenplanung; Erarbeiten persönlicher Maßnahmen zur Optimierung des Selbstmanagements
Aufbau/Dauer: Doppelstunde
Zeitpunkt: innerhalb des ersten Schulhalbjahrs
Zielgruppen: Schüler der 11. Klassen und Seminaristen (13. Klasse)
Schülerzahl: ca. 500 Schüler
Ziel: im Fokus steht die Stärkung der Persönlichkeit, die Aktivierung persönlicher Ressourcen und Übernahme der Eigenverantwortung
Inhalte: 6 Module
- Stressresilienz und Ressourcenstärkung
- Die Macht der inneren Einstellung, persönliche Stressantreiber
- Selbstwertschätzung und Selbstwahrnehmung
- Zeitmanagement
- Soziales Unterstützer-Netzwerk als persönlicher Anker
- Umgang mit Prüfungsangst
Aufbau/Dauer: eine Doppelstunde pro Modul
Zeitpunkt: Start im April 2022
Jahrgangsstufe: punktuelles Angebot für alle Jahrgangsstufen
Schülerzahl: ca. 250 Schülerinnen und Schüler
Ziel: Förderung der Teamfähigkeit der Jugendlichen, Konfliktprävention
Inhalte: Aufgaben in Bereichen der Gruppendynamik, Konzentration und Geschicklichkeit mit anschließender Auswertung der Erkenntnisse
Aufbau/Dauer: Doppelstunde
Zeitpunkt: ganzjährig
Jahrgangsstufe: punktuelles Angebot für alle Jahrgangsstufen
Schülerzahl: ca. 180 Schülerinnen und Schüler
Ziel: Fokus auf eigene Sinneswahrnehmungen; Bewusstwerden eigener Gedanken
Inhalte: die Handmethode; Atemübungen
Aufbau/Dauer: 20 Minuten
Zeitpunkt: ganzjährig, bedarfsgemäß
Aus Sicht der Schülerinnen und Schüler war es zunächst überraschend und zugleich schön, dass Bedürfnisse und auch Problematiken im sozial-emotionalen Bereich von der Schule gesehen und auch in relativ umfangreicher Weise adressiert werden. Schule, und gerade auch die Schulart FOSBOS, wird häufig noch als reiner Ort von Fachlichkeit und Wissensaufbau gesehen und erlebt. Damit werden häufig zugleich auch Stress und Leistungsdruck assoziiert. Die Kultivierung eines neuen Umgangs mit diesem Thema kann eine neue Qualität ins Schulleben und die Beziehung zwischen Lernende und Lehrende bringen.
Die Pandemie könnte als ein Startpunkt für eine erweiterte Sicht auf diese Bedürfnisse einerseits und die eigenen pädagogischen Kompetenzen in der Schule andererseits dienen und ähnlich wie im Bereich der Digitalisierung als Katalysator für Schulentwicklung beim Ausbau von Sozial- und Selbstkompetenz wirken. Wir zumindest arbeiten daran, möglichst viele der Elemente zu verstetigen und in den regulären Schulbetrieb zu übernehmen.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Klassenchallenges, die einen schönen Startpunkt in den Eingangsklassen oder bei neuer Klassenzusammensetzung setzen können.
Herr Dr. Götz und Frau Fabera
Herr Dr. Götz, Leiter des QmbS-Teams (Schulentwicklung) und Frau Fabera, Schulsozialpädagogin, wirkten maßgeblich an der Umsetzung des Projektes an der FOSBOS Neu-Ulm mit.