LehrerausbildungDer Weg durchs Lehramtsstudium

Wie viele Semester muss ich studieren? Wie viele darf ich studieren? Liegen mir eher Klausuren oder Hausarbeiten? Wie viel Praxis bietet das Lehramtsstudium und wo bekomme ich Unterstützung?

Diese Fragen stellst du dir vielleicht gerade, weil du gerne Lehramt studieren möchtest, aber noch nicht genau weißt, wo, wie und wofür. Dieser Beitrag soll dir einen kleinen Überblick über das Lehramtsstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) geben, dir erste Fragen beantworten und vielleicht der Auslöser sein, dich für den – meiner Meinung nach – besten Job der Welt ausbilden zu lassen.


Kurz zu mir: Ich heiße Alex, bin 22 Jahre alt und studiere mittlerweile seit acht Semestern gymnasiales Lehramt an der LMU. Für mich persönlich war früh klar, dass ich Lehrerin werden möchte und da ich gebürtig aus München komme, war die LMU als Ausbildungsort naheliegend. Das große Angebot für Lehramtsstudierende und das hohe Ansehen der Uni haben mich schließlich überzeugt, dort mein Studium zu beginnen.

Ich habe schon in meinem Orientierungspraktikum erkannt, dass mich der Umgang und das Arbeiten mit Jugendlichen inspiriert und habe schnell gemerkt, dass der Lehrerberuf genau das ist, was ich machen möchte.

Orientierungspraktikum? Was ist das denn?

Illustration: Junge Frau sitzt auf einem bunten Bücherstapel mit einem Stift und einem Heft in der Hand.
© freeslab - stock.adobe.com

Das Orientierungspraktikum steht am Anfang des Lehramtsstudiums an der LMU und soll dazu anregen, sich für mindestens drei Wochen mit verschiedenen Schularten auseinanderzusetzen. Ihr habt vielleicht schon eine Tendenz, an welcher Schulart ihr unterrichten wollt. Trotzdem macht es Sinn, sich andere Schularten, andere Schulformen oder einfach verschiedene Schulen anzuschauen. Vielleicht merkt ihr ja, dass ihr doch lieber mit jüngeren Schüler:innen oder mit Jugendlichen arbeiten wollt. Das Orientierungspraktikum kann bereits vor Studienbeginn oder am Anfang des Studiums absolviert werden.

Und wie läuft das Studium dann ab?

Wenn ihr euch für eine Schulart entschieden habt, erwarten euch sieben (für die Schularten Grundschule, Mittelschule und Realschule) oder neun (Gymnasium und Sonderpädagogik) Semester universitäre Ausbildung, die ihr mit dem ersten Staatsexamen abschließt. Aber keine Angst! Ihr habt auch in dieser Zeit die Möglichkeit, durch Praktika Praxiserfahrungen zu sammeln. Mein Tipp an euch: Nutzt diese Zeit! Haltet so viel eigenständigen Unterricht wie ihr könnt, holt euch Tipps und Feedback und probiert euch aus. Für mich persönlich waren die Praktika und die Zeit in der Schule der hilfreichste Teil meines Studiums und der „Motivationskick“, wenn die Klausurenphase mal wieder lang und anstrengend war.

Danach folgt das zweijährige Referendariat, das mit dem zweiten Staatsexamen endet. Dazu kann ich euch leider noch nichts sagen.

Klausurenphase? Noten? Hilfe?!

Das Lehramtsstudium an der LMU besteht aus Modulen. Es gibt Pflichtmodule, die – wie der Name schon sagt – belegt werden müssen, und Wahlpflichtmodule, aus denen ihr wählen könnt. Die Module bestehen aus mehreren Teilen (z. B. Vorlesung, Seminar, Übung) und schließen meist mit einer Prüfung ab. Wie euer Studiengang aufgebaut ist, könnt ihr euch vorher schon auf der Seite der LMU (oder der Uni eurer Wahl) anschauen. Hier findet ihr beispielhaft einen meiner Modulpläne (Lehramt Gymnasium, Deutsch):

Auf dem Bild ist eine Tabelle mit mehren Zeilen und Spalten zu sehen, die den Modulplan für das Fach Deutsch im Rahmen des Lehramtsstudiums für Gymnasien darstellt.
© LMU

Ihr könnt die Module in der vorgegebenen Reihenfolge belegen, müsst ihr aber nicht. Meine persönliche Erfahrung hat gezeigt, dass es sinnvoll sein kann, mit dem interessantesten Thema zu starten, um euch zu motivieren. Bei mir war das in Deutsch der Bereich NDL (Neuere deutsche Literatur). Auch die Art der Prüfung ist relevant. Die Module werden durch unterschiedliche Prüfungen abgeschlossen (Klausur, Hausarbeit, Portfolio, mündliche Prüfung etc.). Hier könnt ihr bei den Wahlpflichtmodulen auch danach gehen, welche Prüfungsform euch am besten liegt. Für Klausuren muss man einiges lernen, aber sie finden meist am Ende des Semesters statt und ihr habt danach frei. Hausarbeiten sind umfangreicher in der Erstellung, kosten euch vermutlich mehr Zeit, aber ihr habt mehr Freiheiten. In manchen Modulen oder Fächern könnt ihr wenig wählen.
Ich habe beispielsweise mit meinen Fächern (Deutsch und Geschichte) fast nur Hausarbeiten als Prüfungsleistung. In eurem Modulplan könnt ihr auch sehen, ob ihr die Prüfung „nur“ bestehen müsst oder ob ihr eine Note dafür bekommt. 

Aber welche Module soll ich jetzt belegen?

Illustration: Junge Frau sitzt an einem Schreibtisch und betrachtete einen Bildschirm, auf dem ein Lehrer vor einer Tafel zu sehen ist.
© freeslab - stock.adobe.com

An der LMU gibt es aufgrund ihrer Größe ein sehr großes Angebot an Veranstaltungen, die ihr besuchen könnt. Ihr könnt aber nicht jedes Seminar belegen und jede Vorlesung anhören. Mein Tipp: Findet einen Mittelweg an Veranstaltungen, die euch persönlich interessieren und solchen, die euch für die Vorbereitung auf das Staatsexamen helfen. Also die Mischung aus Seminaren zum Thema „Vom Rumpelstilzchen zum Joker…“ (beispielhaft eines meiner Seminare vor einigen Semestern) und „Goethes Leben in Weimar“ (solche Themen können natürlich auch interessant sein).

Noch mehr Infos zum Lehramtsstudium findet ihr natürlich auf der Homepage der LMU oder auf der Seite des Münchner Zentrums für Lehrerbildung. Das MZL unterstützt auch bei der Wahl des richtigen Studienfachs, bei der Einschreibung oder bei Motivationsproblemen. Außerdem bietet das Münchner Zentrum für Lehrerbildung praxisnahe Kurse an, die von Coaches und Lehrkräften geleitet werden. Durch diese Kurse habe ich auch sehr viel Praktisches gelernt und für den Schulalltag mitnehmen können.

Ich hoffe, dass ich eure wichtigsten Fragen beantworten und euch einen guten Überblick über das Lehramtsstudium geben konnte. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich mit meiner Studienwahl immer noch sehr zufrieden bin. Und auch wenn das Studium nicht immer einfach ist, freue ich mich darauf, schon bald meinen Traumberuf auszuüben: Lehrer:in!

Alexandra Hirschfeld

Alexandra Hirschfeld

Alexandra Hirschfeld ist Lehramtsstudentin an der LMU in München und studiert dort im 9. Semester gymnasiales Lehramt für die Fächer Deutsch, Geschichte, Ethik und Politik und Gesellschaft. Außerdem ist sie studentische Hilfskraft am Münchener Zentrum für Lehrerbildung (MZL).

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